erste station ( nachdem zollgelände für ausgebrannte t3 busse) war mcleod ganj. die exilresidenz des dalai lama. die „stadt“ ist ungefähr halb so groß wie bissingheim, hat aber gefühlte drei millionen geschäfte . birgit, du würdest weinen vor glück wenn du das sehen könntest. das ist so eine art mittelaltermarkt xxl. ketten, ringe, tücher, kleine bhuddas große buddas, tees räucherwaren ohne ende . und natürlich yoga, massagen , ayurveda und der ganze spirituelle firlefanz. und fressbuden und hotels und internetcafes, alles winzig klein,total enge gassen,
aber autos dürfen natürlich trotzdem mitspielen. und dann gibt es noch die residenz incl. tempel von seine heiligkeit.
ich als religiös, politisch und überhaupt total interessierter ungläubiger – nix wie rein. zuerst dachte ich, ist das hier die regenbogen gruppe vom tempeleigenen kindergarten? aber weit gefehlt, der bhuddist hat es gerne bunt.
und praktisch, die verbinden das beten mit rückenschule. hinstellen, dann auf die knie, hände auf so kleine rutschmatten und nach vorne langmachen . zurück rutschen, hinstellen und dann die hände zum himmel… und das ganze ganz schön oft. und hallo papst, hier gibt es auch weibliche mönche. und das ist auch gut so! aber müssen die sich den schädel denn genauso rasieren wie die kerle? gleiche kutte reicht doch auch.oder? ob seine heiligkeit unter den sterblichen weilte kann ich nicht genau sagen. aber ich könnt schwören , er ist mir in der stadt mindestens dreimal über den weg gelaufen . von hier aus wollte ich dann mal richtig in die berge. die höchste, mit dem auto zu befahrene passstraße ever, 5600 meter ist hier nämlich gleich um die ecke – und ganzjährig zu befahren . die sache hat nur einen kleinen haken. der weg dahin ist dummerweise nicht das ganze jahr offen. also dachte ich mir nimmst du eben die zweithöchste , mit 5300 metern auch nicht so schlecht und noch näher bei. knapp 400 kilometer, über den manali-leh-highway. lösbare aufgabe – von wegen … der highway ist nicht das ganze jahr befahrbar und am 15. november ist schluss, offiziell. man darf ihn auch weiterhin befahren, aber auf eigenes risiko. das heißt, wenn hinter einem schnee, eis oder geröll die fahrbahn blockieren ist man vor märz nicht wieder zu hause. was in meinem speziellen fall ziemlich doof gewesen wäre, oder? da aber, wie mir mein Neffe tom versichert hat, alle wetterstationen weltweit schneefreiheit für die nächsten fünf tage garantiert haben, hab ich mich mal auf den weg gemacht. möglicherweise gibt es unterschiedliche auffassungen was die vorsilbe „high“ bedeuten kann. ich hatte jedenfalls , wenigstens im weitesten sinne mit einer strasse gerechnet. ich habe drei mögliche erklärungen, wie der name highway zustande gekommen ist.
1. der verantwortliche namensgeber war zum zeitpunkt der wortschöpfung total breit, high eben,
2. oder er meinte, dass die schlaglöcher genauso tief wie die umliegenden berge hoch seien
3. oder es war die vision von einer prachtsrtasse die von der provinz bis fast in den himmel führt. und während andere, die bis dato zwar auch nichts zustande gebracht haben, für ihre visionen gerne mal den friedens nobelpreis abräumen, erntet unser armer strassenvisionär nur spott, hohn und verachtung. gescheitert sind sie beide, so ungerecht ist die welt. vielleicht tue ich dem strassenbetreiber ja auch unrecht und der highway befindet sich bis zum 15.11. im top zustand . aber am 16.11. fallen traditionell herrscharen von pakistanischen, chinesischen und nepalesischen teerdieben im himalaya ein. bewaffnet mit hammer, meißel, spitzhacke und ihren frauen als packesel (so funktioniert das hier und die kinder spielen daneben im dreck) bauen sie in windeseile die komplette strasse zwischen manali und leh einfach ab. kann doch sein … versprochen wurde jedenfalls dasgeliefert wurde allerdings das
und jetzt stellt euch vor, das sich im sommer auf so einer strasse zwei busse begegnen und keiner der fahrer freiwillig bremst, ausweicht oder gar wartet.meißtens paßt es ja . manchmal aber auch nicht.
meine vermutungen zum thema Busfahrer am ende des berichtes …
um es mal kurz zu machen, ich hab für die ersten 180km über zwanzig stunden gebraucht. übernachtet habe ich auf 4500 meter höhe, aber nicht geschlafen , weil ich nämlich ständig das gefühl hatte, ich ersticke .meine schlauen bücher sagen, daß sei ein symptom der höhenkrankheit und raten zum abstieg. deshalb, und weil ich echt keinen bock auf noch zwei tage materialschlacht habe (hatte ich schon erwähnt dass der rahmen wieder gebrochen ist), habe ich beschlossen am nächsten morgen abzubrechen und dieselbe verkackte strasse, einen anderen weg gibt es nämlich nicht, zurück zu fahren . so richtige bergsteiger müssen manchmal 100 meter vorm gipfel umkehren. dafür dürfen die dann auch weiterleben und wiederkommen. und was für die gilt kann für mich so falsch nicht sein. dann, am nächsten morgen – Überraschung … ich schraube ja erst seit 35 jahren. deshalb kann ich mir so kleine anfängerfehler durchaus auch mal verzeihen . im himalaya , im dezember , auf 4500 metern ist es nachts nämlich , weil da die sonne nicht scheint – kalt. und zwar arschkalt. und was macht diesel wenn es ihm zu kalt wird? genau, er wird flockig und fliest nicht mehr. das weiß natürlich jeder und kippt ein paar liter benzin in den tank. woran soll ich denn noch alles denken? ich hab dann ein bisschen diesel warm gemacht und die motorheizung zum laufen gebracht. die sonne, und die knallt hier oben mal richtig, hat freundlicherweise den tank aufgewärmt. und dann gings zurück auf den highweh. die könnten hier aber auch echt winterdiesel verkaufen , finde ich …
die Busfahrer! ich habe mich ja schon des öfteren über die verkehrsverhältnisse im allgemeinen geäussert. im speziellen frage ich mich, wie eine ganze berufsgruppe so dermassen rücksichts- und verantwortungsslos sein kann wie die der bussfahrer. und hier meine vermutung : in ländern wie dem iran, pakistan oder indien wird kein beruf so sehr verachtet wie der busfahrer. so wie zb schuhverkäufer in chicago oder politesse in – naja ihr wißt was ich meine. deshalb ist es fast unmöglich, geeignetes personal zu finden. und da die verantwortlichen der verkehrsbetriebe genauso skrupellos sind wie die fahrer selbst haben sie sich etwas ganz pfiffiges einfallen lassen. sie rekrutieren ihr personal unter den schwerstkrimminellen aus den umliegenden zuchthäusern. damit wäre schonmal ortskenntniss garantiert. im falle der arbeitsaufnahme wird ihnen begnadigung mit sofortiger haftentlassung, ohne auflagen , unabhängig von der schwere der begangenen straftat , wiedererhalt der aberkannten bürger- rechte sowie , falls nicht vorhanden die fahrerlaubniss für kraftomnibusse incl. des personenbefördrungsscheins noch am selben tag garantiert . da sagen sich die knackis natürlich , bevor ich in dem loch hier versauere mach ich den scheiss eben . dann kann ich wenigsten ganz legal weiter töten …