vorbemerkung: auf der liste der demokratischen staaten rangiert china ja bekannter massen eher im hinteren mittelfeld. eine zensur findet statt. um den behörden die arbeit abzunehmen habe ich also einige bilder direkt selbst zensiert. so darf der gemeine tourist zb nichts fotographieren was eine uniform trägt. was in lhasa zur folge hat, dass man so gut wie gar nichts knipsen darf weil es von uniformen nur so wimmelt. es gibt militärcheckpoints
militärpatroullien
und irgendeinen von denen hat man immer mit auf dem foto. unter dieses verbot fallen verständlicherweise auch militärische einrichtungen , grenzen, und polizeistationen. so, ich hatte mich ja bereits in angonda mit familie speed aus england
und martin, mopedfahrer aus deutschland
zur reise durch tibet und china nach laos verabredet. dazu mussten wir eine chinesische argentur beauftragen, die sich um die formalitäten kümmert. haben wir auch getan , 8000 dollar für 23 tage, geteilt durch drei, geht doch. vielleicht sehen sich die chinesischen schriftzeichen für 23 und 20 zum verwechseln ähnlich, jedenfalls waren es in der genehmigung plötzlich nur noch 20 tage und die ganze aktion einen tag vor verlegt. wir uns also am 28.märz morgens an der grenze getroffen und aus nepal ausgereist. die grenze zwischen nepal und china bildet eine schlucht über die eine brücke führt. auf dieser brücke war erstmal end of road. weil, wer nämlich nicht da war, war unser guide. und ohne den geht in china mal garnix. da standen wir also vor dem chiesischen grenzgebäude
und warteten . und warteten und warteten. gegen nachmittag fingen wir dann mal an zu telefonieren. da die es mit den zahlen offensichtlich nicht so haben stimmte die telefonmummer von unserem guide natürlich nicht.auch sonst war irgendwie keiner zu erreichen oder zu sprechen oder nur auf chinesisch. kurz vor toresschluss nahm sich unser der universalgrenzguide an und brachte uns auf dem kleinen dienstweg zurück nach nepal. die fahrzeuge blieben im niemandsland zwischen nepal und china stehen. Übernachtung im „hotel“ auf eigene rechnung . am nächsten morgen wieder durch den hinterausgang raus aus nepal. und hurra hurra der guide war da. er hätte gestern noch fehlende permits besorgen müssen. warum wir unsere unterlagen drei monate vorher einreichen mussten konnte er uns auch nicht erklären. aber jetzt würde alles ganz schnell gehen. in kenntniss der tatsache, dass die grenze um 18 uhr schliesst kam gegen 16.30 uhr eine leicht unruhe auf. völlig unbegründet wie sich herraus stellte, denn während sich das grenzpersonal schon langsam auf feierabend vorbereitete, rutschen wir gerade noch so durch und waren in china. an diesem tag fuhren wir dann noch zehn kilometer bis zanghmu, weil dort musste unser guide noch schnell eine weitere genehmigung besorgen. aber nicht nach 18 uhr, also übernachtung am strassenrand. ich weiss nicht wie er es hingegriegt hat, aber am nächsten nachmittag um 15.30 uhr hatte er den zettel im sack und wir konnten fahren . fast drei tage verspätung, aber jetzt gings endlich richtig los – dachten wir. weil fahren konnten wir nur zwei tage bis shigaze. da war erstma l wieder schluss . hier mussten nämlich die chinesischen kennzeichen und den chinesischen führerschein inclusive sehtest besorgen und die fahrzeuge einer verkehrssicherheitsprüfung unterziehen. aber nicht nach 18 uhr. so spät war es nämlich als wir shigaze endlich erreichten. am nächsten tag aber auch nicht, da hatte shigaze zu, weil da war 1. mai und das ist wie in bei uns ja auch – tag der arbeit. und am tag der arbeit wird nunmal nicht gearbeitet. am nächsten tag dann erstmal den sehtest für den führerschein. martin ist schreiner und hat sich mal mit einem tacker eine 30er klammer ins auge geschossen. immerhin sieht er mit dem auge noch 20 %. bei jedem bild hat er gesagt: ich seh nichts . in der übersetzung durch unseren guide kam es aber ganz offensichtlich zu einem zufried stellenden ergebniss und so hatte martin seinen test schonmal bestanden. ich hab mir zwar keine klammer ins auge geschossen, aber mehr als martin konnte ich auch nicht erkennen. ich weiss nicht wieso , aber auch ich sehe wieder wie ein adler. nach einer kurzen belehrung durch einen polizisten, zb das man am zebrastreifen anhalten muss, was natürl ich in ganz china keine sau macht, haben wir alle drei unseren führerschein bekommen .
die technische untersuchung bestand aus einer lichtkontrolle und einem bremsentest in einer topmodernen anlage , kein scheiss. mein licht funktionierte und beim bremstest war eine abweichung von 70% auf der vorder – und 50 % auf der hinterachse irgendwie noch im toleranzbereich . test bestanden , zurück zum amt und kennzeichen besorgen. gegen einbruch der dunkelheit waren alle hürden genommen und wir sind tatsächlich noch ein paar meter gefahren. die nächsten zwei tage ging es dann durch traumlandschaften
das ist die stadt in der brad pitt den dalai lama kennen gelernt hat. ihr wißt schon, damals, wo er sieben jahre in tibeth mit angelina babys adoptiert hat… man kann ja von den chinesen halten was man will, aber strassen bauen können sie.
dummerweise sind sie längst nicht überall fertig und unter welchen bedingungen die menschen, männer wie frauen da schufften müssen ist unvorstellbar …
und noch ein wort zu china. gegenüber den religiösen diktaturen werden die frauen in china nicht mehr unterdrückt als die männer und können sich, zumindest was die kleiderordnung angeht frei entfalten.
sehr frei
in lhasa hatten wir dann den einzigen freien tag an dem wir nicht gefahren sind. da wir mittlerweile fast fünf tage verloren hatten, aber am 9. april aus tibet raus sein mussten hiess es ab jetzt jeden tag zwölf bis vierzehn stunden fahren. in lhasa hat dann auch noch der guide gewechselt und ich hatte bis zur chinesischen grenze einen vollpfosten neben mir sitzen . der sprach kaum englisch, kannte die strecke nicht und war auch sonst zu nix zu gebrauchen . wir haben es dann gerade noch rechtzeitig bis zur grenze geschafft. dort wechselte der guide erneut. der war dann aber sehr fit, die strassen wurden besser und die etappen kürzer . und so sind wir dann am 17. april relativ entspannt in laos angekommen. unmittelbar vor der grenze hätte ich dann fast nochmal das moped verloren. träger wieder angebrochen. ach ja, und lichtmaschine kaputt. und kühlwasser verlust. aber scheissegal , datt kriegen wa hin … ICH BIN IN SÜD-OST ASIEN!!!
p.s. einige der bilder , insbesondere die auf denen ich zu sehen bin, hat martin gemacht und mir freundlicherweise zur verfügung gestellt. danke