liebe brüder und schwestern im herrn, ich befinde mich immer noch in agonda beach/goa . meine reise verläuft im moment so, wie ich auch tanze – nämlich ziemlich statisch. deshalb gibt es auch nicht so schrecklich viel zu berichten. mein tagwerk beginnt um sieben uhr morgens damit, dass ich den wecker ausschalte und mich nochmal für zwei stunden umdrehe; der frühe vogel kann mich mal. am strand ist um diese zeit schon ziemlich was los, yoga funktioniert scheinbar nur wenn alle anderen noch schlafen.
ich mach mir dann erstmal schön frühstück, öffne die türe und sehe das
kann es eine schönere aussieht am frühen morgen geben? ja,
kann es, manchmal meint es das schicksal eben besonders gut mit mir. aber seitdem ich eines morgens das
erblicken musste , mache ich die tür nur noch ganz vorsichtig einen spalt breit auf und sehe erstmal nach ob die luft rein ist.
dann beginnt aber auch schon der freizeitstress. ich muss mich entscheiden zwischen
oder wir spielen mit dem moped?
und überhaupt, rasieren tue ich mich schon lange nicht mehr selbst.
allerdings so ganz untätig war ich auch nicht. fünf tage hab ich in der werkstatt verbracht und den unimog repariert.
ich hoffe mal, dass das die nächsten 50000 km hält. abends ist hier oft programm. die leute haben echt phantasie. es gibt pokerabende , eine quizshow, einen kinoabend (soulkitchen), käsefondue oder einfach nur grillen mit lagerfeuer. da ich ja bekennender hähnchenfleischesser bin und es hier keine supermärkte mit kühltheke gibt, besorge ich mir mein grillfleisch direkt vom erzeuger, dh von der hähnchenfarm und zwar warm. aber sehet selbst:
der flattermann wird auf die waage gelegt und ich weiss nicht warum , aber noch scheint er sich noch ganz wohl zu fühlen.
dann wird‘ s rustikal. achtung! die folgenden bilder sind für zuschauer unter 6 jahren und vegetarier nicht geeignet. die hinrichtung findet so zu sagen im halsumdrehen statt.
nach der vollstreckung fliegt der hahn in ein altes ölfass in dem er unter deutlich zu vernehmenden zappeln den weg in eine bessere welt antritt. nach ein paar sekunden ist ruhe im karton. mit federn rupfen hält man sich hier erst gar nicht auf ,der hahn kriegt das fell komplett über die ohren gezogen.
dann gehts unter hygienischen, ja geradezu sterilen bedingungen ans zerteilen
umgerechnet einen euro, dankeschön auf wiedersehen. das nächste bitte … so vergehen die tage hier wie im flug. ich glaub ich bin jetzt schon vier wochen hier und ein ende ist nicht in sicht. das heisst, spätestens am 4. april muss ich raus aus indien. mal sehen wie die hähnchen in nepal so schmecken … zum schluss noch ein technischer hinweis: das indische Short-Messages-System hat in meinem fall zur zeit ganz offensichtlich eine einbahnstrassenfunktion. will heissen ich kann zwar sms senden, glaube ich jedenfalls, kann aber keine empfangen (ausser von vodafon???) wie auch immer, wenn ich nicht antworte hat das in den meissten fällen nicht zu bedeuten das ich euch nicht mehr leiden kann. also lieber per email an derhille@freenet.de oder derhille@fraenk-shui .de